© Rolf Oeser
Die Stadtteilflüsterinnen Frankfurt Preungesheim
Die fünf Stadtteilflüsterinnen und ihre Projektleiterin machen sich auf den Weg
Pünktlich vor dem Weltfrauentag startet das Pilotprojekt Stadtteilflüsterinnen in Preungesheim. Gut zu erkennen an ihren pinkfarbenen Taschen, sind die Stadtteilflüsterinnen Kebe Kahsay und ihre vier Kolleginnen im Quartier unterwegs, um Bewohnerinnen zu informieren und zu ermutigen, die vielfältigen Angebote zu nutzen, die zu verschiedenen Lebenssituationen von Frauen passen. Dazu gehören zum Beispiel die Sozialberatung, Sprachcafés und Nähkurse als Treffpunkte, praktische Mietberatung oder Formularsprechstunden sowie Frauentreffs mit Kinderbetreuung.
Ziel des Projektes ist es, Frauen und ihre Familien zu stärken und besonders die zu erreichen, die es schwer haben, im Stadtteil anzukommen, da sie oft gar keine Zeit haben, wahrzunehmen, welche Angebote es für sie gibt.
Wie wichtig dies ist, haben die Stadtteilflüsterinnen selbst erlebt. Nun wollen sie ihre Sprachkenntnisse, ihr Wissen und ihre Netzwerke nutzen, um Frauen einzubeziehen, die sich nicht über Flyer, Aushänge oder Internet informieren, sondern viel besser über den direkten Kontakt und eine persönliche Empfehlung ansprechbar sind.
Viele Frauen trauen sich nicht, weil sie denken, sie sprechen nicht gut genug deutsch – wir wollen die Barriere für sie brechen,
ermutigen die Stadtteilflüsterinnen, Samira Massi, Kebe Kahsay, Christina Schmidt, Khadija El Bakkali und Mariyam El Ghazouani.
Jede der fünf engagierten Frauen bringt ihre eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen mit. So wie Kadija El Bakkali, die sich erinnert, wie es war, als sie vor 15 Jahren von Düsseldorf nach Preungesheim umzog: "Ich fühlte mich verloren, weil ich nicht wusste, was es hier alles gibt.“ Nach dem sie in verschiedenen Firmen gearbeitet hatte, blieb sie zuhause, um ihre vier Kinder großzuziehen. „Nette Frauen“ halfen ihr, im Stadtteil Fuß zu fassen. Jetzt unterstützt die fließend arabisch sprechende Frankfurterin andere Frauen. Auch Christina Schmidt, die selbst zwei kleine Schulkinder hat, hilft anderen Eltern bei Fragen zum Thema Schule und übersetzt für sie aus dem Ukrainischen und Russischen.
Wir hoffen, dass wir Frauen und Familien erreichen, die bisher nichts von den vielen tollen Möglichkeiten in Preungesheim wussten,
sagt Nanine Delmas, die Leiterin des Jugend- und Sozialamtes der Stadt Frankfurt, wo auch auch die Quartiersmanagements beheimatet sind, die die Stadt im „Frankfurter Programm – Aktive Nachbarschaft“ fördert.
Unterstützt wird das Pilotprojekt von der Commerzbank-Stiftung, die bundesweit Familienanliegen fördert, um Teilhabe vor Ort, bei den Menschen im Quartier, zu stärken.
Weitere Infos findet ihr auf der Webseite der Diakonie Frankfurt Offenbach