Es gibt Spiele, die eignen sich wunderbar zum Mitnehmen – in den Urlaub, an den Strand oder zu einem Ausflug in den Park. Spiele-Fan Ingemar Reimer ist in die Welt der Brett-, Würfel- und Kartenspiele eingetaucht und stellt euch ein paar Spiele vor, die nicht viel Platz brauchen, aber viel Spaß bringen.
Da kommt der Wurm raus
Dass Regenwürmer nützlich sind, weiß jedes Kind. Aber die neueste Entdeckung ist, dass Regenwürmer bunte Blumen mögen und diese gerne sammeln. In einem bunten Blumengarten gilt es, den farblich passenden Regenwurm zur entsprechenden Blüte zu finden.
Sag's mit Blumen
Auf dem Tisch liegen verdeckte Blüten in unterschiedlichen Farben. Die Regenwürmer schauen aus ihren Erdlöchern heraus. Unter jedem Regenwurm befindet sich eine farbliche Markierung. Zu Beginn des Spiels wird die erste Blüte aufgedeckt und wer an der Reihe ist, darf unter einen Regenwurm schauen. Stimmt die Farbe von Regenwurm und Blüte überein, darf sich das Kind die Blüte nehmen und ist direkt noch einmal an der Reihe. Der Regenwurm wird danach immer auf ein anderes freies Erdloch gesetzt, so dass die Regenwürmer nie an der gleichen Stelle stehen. Wer am Ende die meisten Blüten sammeln konnte, gewinnt das Spiel.
Überblick ist alles
„Da kommt der Wurm raus“ ist ein schönes kleines Merkspiel, das auch schon die jüngeren Kinder prima spielen können. Die Regeln sind einfach zu erklären und das Spiel kann fast überall gespielt werden, sei es unterwegs oder zu Hause. Die Besonderheit ist, dass die Würmer immer wieder ihre Position wechseln und man sehr aufmerksam sein sollte. Ein einfaches Spiel mit einer gewissen Herausforderung, das Spaß macht.
Zoch, ab 5 Jahren, ca. 20 Minuten, 2-5 Personen, ca. 13 Euro
Mantis
Klauen oder punkten? Jedes Mal, wenn man an der Reihe ist, stellt sich diese Frage. Eigentlich will man selbst Punkte sammeln, um zu gewinnen. Aber am Ende könnte es sich rächen, wenn man den Mitspielenden leichte Punkte überlassen hat. Es geht durchaus hoch her am Spieltisch auf der Jagd nach den Gottesanbeterinnen, auch bekannt als Mantis.
Insekten sind los
Bevor es losgeht, erhalten alle Personen vier Mantis-Karten, die sie nach Farben sortiert offen vor sich auslegen. Die restlichen Karten bilden den verdeckten Nachziehstapel. Die Mantis-Karten zeigen auf der Vorderseite eine Gottesanbeterin in einer der sieben Farben. Auf der Rückseite sind immer drei Farben zu sehen, wobei nur eine der Farben der Vorderseite entspricht. Wer an der Reihe ist, sagt an, ob er:sie punkten oder bei einer Person klauen will, und dreht dann die Karten um. Wenn die Farbe in der Karte in der Auslage vorkommt, punktet oder klaut man erfolgreich. War das Klauen erfolgreich, legt man die Karten des Mitspielenden in die eigene Auslage und kann vielleicht damit punkten, wenn die anderen nichts dagegen haben. Wer zehn Punkte erreicht, gewinnt das Spiel.
Eine Frage der Wahrscheinlichkeit
„Mantis“ ist ein flottes Ärger-Spiel, das viele Emotionen am Spieltisch auslöst. Gerade noch sicher geglaubte Punkte lösen sich in Luft auf. Das lässt man sich natürlich nicht gefallen. Allerdings braucht es auch das nötige Farb-Glück, um erfolgreich auf Diebestour zu gehen. Dann doch lieber wenige Punkte sicher nach Hause bringen. „Mantis“ wurde dieses Jahr auf die Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres gewählt und eignet sich für Jung und Alt.
Exploding Kittens / Asmodee, ab 7 Jahren, ca. 10 Minuten, 2-6 Personen, ca. 20 Euro
Nimalia
Im Legespiel „Nimalia“ gilt es, über fünf Runden ein Tierreservat zu erschaffen, das möglichst viele Punkte einbringt. Nach jeder Runde werden für unterschiedliche Aufgaben Punkte vergeben, so dass man immer gut im Voraus planen sollte. Leider machen es einem die Mitspielenden dabei nicht immer einfach.
Die Tiere sind los
Zu Beginn des Spiels werden vier Aufgabenkarten gewählt, die am Ende jeder Runde in unterschiedlicher Kombination gewertet werden. Dadurch, dass es 22 verschiedene Aufgaben gibt, gleicht kein Spiel dem anderen. Die Tierkarten zeigen immer vier Tiere in ihren typischen Landschaften und die Spielenden erhalten zum Start der Runde drei Karten auf die Hand. Zeitgleich wählen alle eine der Handkarten aus und spielen die Karte vor sich aus. Außer der ersten Karte müssen die Karten dabei ausliegende Karten teilweise oder ganz überdecken. Die Handkarten werden dann weitergegeben, so dass man auch immer die Reservate der Mitspielenden im Blick haben sollte. Wer nach fünf Runden die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt „Nimalia“.
Kleine Schachtel, großer Inhalt
„Nimalia“ kommt in einer erfreulich kleinen Schachtel daher und bietet trotzdem viel Abwechslung und Herausforderung. Die wechselnden Aufgaben in Kombination mit der Pflicht, Karten zu überdecken, machen den Reiz des Spiels aus. Da alle gleichzeitig tüfteln, kommt auch keine Langeweile auf. Wer gerne Legespiele spielt, ist bei „Nimalia“ genau richtig.
Pegasus, ab 8 Jahren, ca. 30-45 Minuten, 2-4 Personen, ca. 16 Euro
Noobs im Weltraum
Bei einem „Noob“ handelt es sich um einen Neuling, der relativ wenig Ahnung hat. Die Spielenden nehmen genau diese Rolle ein und müssen bei völliger Unkenntnis ins Weltall aufbrechen. Gut, dass es zu Beginn des Spiels ein Tutorial gibt, das das Wichtigste erklärt.
Ein Noob kommt selten allein
„Noobs im Weltraum“ ist ein kooperatives Spiel, das nur dann erfolgreich abgeschlossen werden kann, wenn alle miteinander reden. Insgesamt müssen acht Missionen erfüllt werden, die den Spielenden einiges abverlangen werden. Zu Beginn jeder Mission werden an die Gruppenmitglieder Karten verteilt. Alles, was dann zu tun ist, steht genau auf diesen Karten. Das bereits erwähnte Tutorial ist dabei sehr hilfreich, um das Spiel zu verstehen. Jede weitere Beschreibung des Spiels würde an dieser Stelle zu viel verraten.
Kommunikation ist alles
„Noobs im Weltraum“ ist ein Spiel, auf das man sich als Gruppe einlassen sollte. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die anfängliche Verwirrung sehr schnell einer Begeisterung gewichen ist. Dies führte dazu, dass in unserer Runde direkt alle acht Missionen absolviert wurden. Entscheidend bei „Noobs im Weltraum“ ist, dass es auf jede:n einzelne:n in der Gruppe ankommt, da durch die verteilten Karten jede:r das eigene Wissen zum Erfolg beisteuern muss. Wer kooperative Spiel mag, die ein hohes Maß an Kommunikation erfordern, kommt an „Noobs im Weltraum“ nicht vorbei.
Kosmos, ab 10 Jahren, ca. 8x15 Minuten, 3-5 Personen, ca. 13 Euro
Ihr habt kein Spiel zu Hand, aber wollt trotzdem nicht auf den Spielspaß verzichten? Dann bastelt euch doch euren eigenen Fangbecher gegen Langeweile. In unserem DIY erfahrt ihr, wie es geht.