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Kinder, Eltern, Bewegung, Fußball
Die meisten Kinder lieben es, auf Bäume zu klettern, Roller und Fahrrad zu fahren oder Seil zu springen. Strampeln, laufen, hüpfen, klettern: Das macht nicht nur Spaß, unser Nachwuchs benötigt es, um sich gesund zu entwickeln. Der Bewegungsdrang ist angeboren und auch für die Lernfähigkeit von großer Bedeutung. Denn körperliche und geistige Entwicklung sind eng miteinander verknüpft. Nur wer sich beispielsweise im Raum zurechtfindet, den Unterschied zwischen oben und unten, rechts und links kennt, kann auch räumlich denken.
Aufgrund von Bewegungsmangel kann es, neben einer eingeschränkten Motorik, deshalb auch zu Problemen beim Lernen und zu Verhaltensauffälligkeiten kommen. Bereits im frühen Kindesalter sollten daher vielfältige Bewegungserfahrungen gesammelt werden. Das stärkt auch das Körpergefühl.
Vom Säugling bis zum Schulkind
Schon für Säuglinge bieten sich zum Beispiel Babyschwimmkurse an. Die Kleinen haben in der Regel viel Spaß am Plantschen im Wasser und können dort Bewegungsmöglichkeiten nutzen, die sie „an Land“ noch nicht haben. Durch den intensiven Körperkontakt mit Mama oder Papa wird eine vertrauensvolle und innige Beziehung gefördert. Ab dem Laufalter sind Kurse im Eltern-Kind-Turnen eine gute Alternative. Die Kleinkinder können, gemeinsam mit anderen Kindern, toben und turnen sowie soziales Verhalten erlernen. Im Vorschulalter geht es vor allem darum, die allgemeine Bewegungsfreude der Kinder zu fördern. Übungen um Kraft, Geschicklichkeit, Beweglichkeit, Gleichgewicht und Ausdauer zu schulen, sind dabei sinnvoll. Ziel ist es, dass der Nachwuchs die grundlegenden Bewegungsformen erlernt. Diese sind später die Grundlage, wenn es eine bestimmte Sportart ausüben möchte. Zahlreiche Balanceübungen sind beispielsweise die Basis dafür, dass ein Kind auch auf Schlittschuhen oder Skiern sicher stehen kann. Erfahrungen mit Bällen sind für ein erfolgreiches Fußball- oder Handballtraining wichtig.
Welche Sportart ist die richtige?
Erst mit Beginn des Schulalters hat der Nachwuchs genügend Körpergefühl gesammelt, um einen speziellen Sport zu beginnen. Dabei ist es wichtig, sich an den individuellen Bedürfnissen und Interessen des Kindes zu orientieren. Allerdings sollte man sein Kind nicht zu einer Sportart anmelden, bei der es schwerpunktmäßig Bewegungen trainieren muss, die es nicht so gut beherrscht. Wenn ein Kind immer als letztes ankommt, wird es schnell die Motivation verlieren. Es ist wichtig, dass es immer wieder persönliche Erfolgserlebnisse hat.
Nur was dem Nachwuchs wirklich Spaß macht, fördert die Freude an Bewegung dauerhaft. Ein Mädchen zum Ballettunterricht zu zwingen, wenn es lieber Fußball spielen möchte, ist ebenso kontraproduktiv, wie einen Jungen zum Tennisspielen zu schicken, wenn er lieber reiten will. Idealerweise sollte der Nachwuchs verschiedene Sportarten ausprobieren, bevor er sich festlegt. Viele Vereine bieten dafür zum Beispiel Schnupperstunden an. Natürlich kann es auch später immer wieder dazu kommen, dass das Kind mal keine Lust hat, zum Sport zu gehen. Das ist völlig normal. Eltern können ihr Kind unterstützen und motivieren, in dem sie sich vorführen lassen, was es gelernt hat. Nur wenn es über längere Zeit keinen Spaß mehr hat, sollte man gemeinsam überlegen, welche Alternativen es gibt.
Mit gutem Beispiel voran
Dabei muss es nicht immer der Sport im Verein sein. Viel Bewegung an der frischen Luft, Toben auf dem Bolzplatz, Roller, Fahrrad oder Inliner fahren sind echte Alternativen. Hier müssen Eltern Vorbilder sein. Denn auch im Herbst oder Winter kann man viel mit seinen Kindern im Freien unternehmen. Wie wäre es mit einer kleinen Wanderung durch das bunte Herbstlaub oder mit Kastanien sammeln im Wald? Oder mit Pfützen springen, Schneemann bauen und Wettrodeln? Denn generell gilt: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung!