Euer Baby ist bereit für Beikost? Dann können euch diese zwei Unternehmerinnen, ihre Konzepte und ihre Erfahrungen als Mamas dazu inspirieren, euren ganz eigenen Beikost-Weg zu finden.
Maximiliane Hebborn-Ravikumaran von „Poppeditzje”
Maximiliane und ihr Mann haben den Brei für ihren Nachwuchs von Anfang an ganz selbstverständlich selbst gekocht und versorgten damit auch die Nachbarschaft. Aber erst eine Freundin, die es schwierig fand, das Kochen für ihr Kind mit ihrem Job unter einen Hut zu bekommen, brachte Maximiliane auf die Idee, dass genau darin Potential für ihr eigenes Unternehmen steckt.
Da zu sein, wo Eltern Unterstützung brauchen, das war von Beginn an Maximilianes Ansatz und in ihrem Fall bedeutete das: in der Küche. Maximiliane stellte ein Babymenü zusammen, das anders als das Angebot des konventionellen Marktes ohne viel Zucker und mysteriöse Zutaten auskommen sollte. Und trotzdem hielt sie das Gläschen für eine ebenso praktische wie sinnvolle Erfindung – vor allem für junge Eltern.
Also gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann, der erfolgreicher Koch ist, und einer Ernährungsberaterin „Poppeditzje”. Aus einem anfänglichen Wochenmarktstand sind mittlerweile ein Ladengeschäft und ein Online-Shop geworden.
Es kommen nur natürliche, weitestgehend regionale und saisonale Zutaten ins Glas, die von Hand und mit viel Liebe zubereitet werden. Außerdem sind die Gerichte immer frisch, denn in jedem Glas stecken entweder frische oder im nahrhaftesten Zustand schockgefrorene Zutaten. So wird übrigens auch der saisonale Gedanke mitgedacht: Das Apfelmus schmeckt jede Woche anders - je nachdem, ob Äpfel gerade Ernte- oder Lagerware sind.
Das alles führt dazu, dass die Gläschen „nur” sechs Monate haltbar sind, aber Maximiliane findet ohnehin, dass Kinder älter sein sollten, als ihr Essen haltbar ist. Und wem das nicht reicht, kann die Gläschen genau wie jedes andere selbstzubereitete Essen einfach einfrieren. Ein schönes Konzept für Eltern, die wenig Zeit, aber einen hohen Anspruch an gesunde Ernährung haben. Und wenn es mal richtig schnell gehen soll, schmecken die Gerichte sogar kalt.
1 von 2
© Poppeditzje
Maximiliane Hebborn-Ravikumaran von Poppeditzje
2 von 2
© Poppeditzje
Die Produkte von Poppeditzje
Unser Lätzchen-Tipp
Wenn mal was daneben geht, schütz das Überwurf-Lätzchen von Little Casimir Arme, Hals und Schoß eures Babys vollständig. Das erspart euch Nerven und ist gleichzeitig eine nachhaltige Lösung: Aus Öko-Tex zertifizierter Bio-Baumwolle ist das Lätzchen nicht nur kuschelig und saugfähig, sondern auch einfach schön. Und wenn euer Kind irgendwann ohne Kleckern essen kann, dann könnt ihr es stattdessen beim Malen oder Backen verwenden.
© Little Casimir
Maria Serdarusic von „Mama kocht breifrei”:
Als Marias Tochter bereit für Beikost war, stieß sie auf das Konzept des Baby-lead Weaning, kurz BLW, und war sofort Feuer und Flamme für diese brei- und fütterfreie Variante der Beikost. Bei der babygeleiteten Einführung von Beikost am Familientisch entscheidet der Nachwuchs selbst, was und wie viel er essen möchte, die Mahlzeiten folgen keinem strikten Plan und das Baby wird auch nicht gefüttert. Vielmehr lief es bei Maria so ab: Sie nahm ihre Tochter mit an den Tisch und bot ihr das an, was die ganze Familie aß und worauf ihr Baby Lust hatte – allerdings babygerecht zubereitet.
Für Maria war die breifreie Methode genau der richtige Weg. Voraussetzung dafür sei vor allem das Vertrauen in das eigene Kind und seine Fähigkeit, denn im BLW geht man davon aus, dass Kinder von Geburt an die Kompetenz besitzen, sich intuitiv die Speisen auszusuchen, deren Nährstoffe ihr Körper gerade braucht. Damit BLW funktioniert, müssen sich die Eltern auch mit ihrer eigenen Ernährung beschäftigen. Schließlich essen die Kinder das, was die ganze Familie isst. Was zunächst aufwändig klingt, ist am Ende aber eine große Chance für die ganze Familie. Denn es schafft die Basis für eine ganz andere Bindung ans Essen.
Oft haben Eltern, die ihr Baby breifrei ernähren möchten, mit Druck aus dem Umfeld und der Angst zu tun, etwas falsch zu machen. Es sei hilfreich zu verstehen, dass Beikost nicht umsonst Bei-Kost heiße – eben weil es um eine Ergänzung zur Milchnahrung geht. Das könne den Druck nehmen, findet Maria. Mit ihrem Instagram-Account, dem „Mama kocht breifrei”-Blog, in Workshops und ihrem Buch, nimmt Maria Eltern diese Ängste und vermittelt stattdessen die Freude am geselligen und gesunden Familientisch.
Buch-Tipp
In ihrem Buch „Mama kocht breifrei” erläutert Maria BLW ganz genau, teilt ihre besten Rezepte und gibt Tipps für eine entspannte breifreie Beikostzeit.
„Mama kocht breifrei“, Maria Serdarusic, ZS, 2022, ISBN 978-3965842175, 128 Seiten, 16,99 Euro