Erinnerungsspiralen
Weltkulturen Museum Schaumainkai 29-37, 60594 Frankfurt am Main
Erinnerungen bewegen sich nicht geradlinig. Sie kreisen, verschwimmen, tauchen auf und entgleiten. Mit dem Projekt Erinnerungsspiralen haben Schüler:innen der Jahrgangsstufen 9 und 10 der Schillerschule Frankfurt im Dialog mit der aktuellen Ausstellung „Country bin pull'em. Ein gemeinsamer Blick zurück“ im Weltkulturen Museum einen eigenen Raum des Erinnerns geschaffen.
Ausgehend von gemeinsamen Momenten begaben sie sich auf die Suche nach den feinen Fäden ihrer eigenen Geschichten. In künstlerischen Prozessen, in Zeichnungen, Siebdrucken, Fotografien und Installationen, wurden Erinnerungen lebendig: manchmal klar umrissen, manchmal nur als Stimmung spürbar, manchmal unsagbar, und nur über den künstlerischen Möglichkeitsraum sichtbar gemacht.
Im Laufe des Jahres rückte weniger das Was als vielmehr das Wie des Erinnerns in den Mittelpunkt. Wie formt sich Erinnerung? Welche Rolle spielen Gefühle, Gemeinschaften, die Zeit? Gemeinsam setzten sie sich mit verschiedenen Formen von Erinnerungen auseinander: mit Erinnerungen, die immer wiederkehren und eng mit ihrem ritualisierten Alltag verknüpft sind, die sie erst durch Gespräche mit Verwandten rekonstruieren konnten.
Die Ausstellung im Weltkulturen Labor ist eine Einladung, in die Bewegungen des Erinnerns einzutauchen. Private Erinnerungen bleiben in stillen Räumen spürbar verborgen, öffentliche treten sichtbar hervor. Erinnerungsspiralen macht die Vielstimmigkeit von Erinnerungen erlebbar – als lebendige, nie abgeschlossene Bewegung.
Ausgangspunkt des Projekts war ein Gespräch mit Vertreter:innen der Gemeinschaften der Wanjina Wunggurr und die Ausstellung „Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück.“
Eröffnet wird die Präsentation mit einer Vernissage am 3. Juni um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Danach kann die Ausstellung nur nach Vereinbarung per E-Mail bis zum 10. Juni besucht werden.